Strategische Neutralität als Zukunftspfad Europas

Michael Schumann spricht bei den Vereinten Nationen in Genf

Genf / Berlin,

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Beim „UN Forum on War, Peace, and Neutrality“ in Genf hat der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA), Michael Schumann, für eine Neuorientierung europäischer Außen- und Wirtschaftspolitik geworben. In seiner Rede über „Strategische Neutralität und Wirtschaftsdiplomatie“ plädierte er für mehr Eigenständigkeit Europas in einer sich wandelnden Weltordnung.

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Strategische Neutralität bedeutet nicht Passivität, sondern Gestaltungswillen“, sagte Schumann. „Es geht darum, politische, wirtschaftliche und technologische Handlungsspielräume offenzuhalten und Abhängigkeiten zu vermeiden.“

Schumann betonte die Rolle der Wirtschaft als Brückenbauer, wo klassische Diplomatie an ihre Grenzen stoße. Wirtschaftliche Kooperation könne Vertrauen schaffen und zur Stabilisierung internationaler Beziehungen beitragen.

Siebzig Jahre nach der Bandung-Konferenz von 1955, auf der Vertreter des globalen Südens Prinzipien friedlicher Koexistenz formulierten, die später zur Grundlage der Non-Aligned Bewegung wurden, sei es laut Schumann an der Zeit, diese in die Gegenwart zu übersetzen:

Europa muss den Mut finden, jenseits geopolitischer Blockbildung zu handeln - als vermittelnde, souveräne Kraft zwischen den Polen.“

Das Forum, organisiert vom Geneva Center for Neutrality, versammelte Vertreter der Vereinten Nationen, sowie internationale Experten aus Politik, Diplomatie, Wirtschaft und Wissenschaft. Die positive Resonanz auf Schumanns Beitrag unterstrich das wachsende Interesse an einem eigenständigen europäischen Kurs zwischen den globalen Machtblöcken.

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