Vom Risiko zur Krise - und wie man sie meistert

BWA-Risikomanagement-Event in München

München,

Im Haus der Bayerischen Wirtschaft stand heute das Thema „Risikomanagement“ im Mittelpunkt des Interesses. Geladen hatte der BWA Landesverband Bayern in Zusammenarbeit mit der „Wirtschaftstreuhand GmbH“. Weitere Kooperationspartner waren die RA-Kanzlei Friedrich und Kensbock, die Kanzlei Weiss, Walter, Fischer-Zernin und die Wirtschaftsprüfungskanzlei Schaffer und Partner.

 

v.l.n.r.: Dr. Markus Kraus, Stefan Zanzinger, Dr. Horst Schaffer, Dr. André Fiebiger, Dr. Karsten Kensbock

 

Expertise rund um das Thema „Unternehmenskrisen“ war also vorhanden und kam dann auch in den Vorträgen der Referenten zum Ausdruck. Dabei ging es ganz praktisch zu. Beispiel um Beispiel, meist aus eigener Erfahrung, wurden vorgestellt und besprochen. Zunächst stand die Lebensmittelbranche mit ihren besonderen Risiken im Fokus. RA Dr. Markus Kraus griff Beispiele wir „Mars“ auf, hatte aber auch Fälle aus dem Mittelstand mitgebracht. Schnell wurde deutlich, dass es im Lebensmittelbereich ohne ein echtes Krisenmanagement nicht geht. Die Risiken, aber auch Anforderungen von Behörden und Institutionen seien heute einfach zu hoch, so das Fazit.

Im Anschluss daran zeigte Dr. Karsten Kensbock anhand von zwei eindrücklichen Beispielen auf, wie Unternehmensnachfolge gelingt und wie sie scheitern kann. Dass dabei der „Faktor Mensch“ eine bestimmende Rolle spielt, machten die Beispiele in beide Richtungen deutlich. Stefan Zanzinger konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die „schwarzen Schwäne“, auf diejenigen Gefahren, die nicht zu antizipieren sind und die jedes Unternehmen treffen können. Die lebhafte Diskussion zu diesem Thema dokumentierte Interesse und Erfahrungen im Zuhörerkreis besonders deutlich. Gegen „schwarze Schwäne“, so wurde klar, ist es lediglich möglich, die eigenen Grundrisiken zu minimieren, sogenannte „Brandwände“ einzuziehen. Sich gegen jedes Risiko zu schützen, das sei auch in der heutigen Zeit hoher Informationsdichte nicht möglich.

Schließlich rundete Dr. André Fiebiger die Referate mit einer hochinteressanten Systematisierung der Risikostadien ab. Es wurde deutlich, dass sich Risiken klassifizieren lassen und damit auch Entgegnungsstrategien möglich werden. Zum Abschluss der Veranstaltung moderierte Dr. Horst Schaffer noch die spannende Diskussionsrunde mit Referenten und Teilnehmern, die kräftig eigenen Input leisteten. Das Themenspektrum streifte den Bereich der Umweltrisiken ebenso wie die Möglichkeiten, sich gegen Unternehmensrisiken zu versichern oder etwa, dass „paradoxe Krisen-PR“ in besonders heiklen Fällen den Schaden vermindern hilft.

Am Ende waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenso zufrieden wie überzeugt, dass „nichts tun“ im eigenen Unternehmen in Sachen Risikomanagement nach diesem Event sicher die falsche Option ist. Ein Ansatz, der dafür spricht, dass die Veranstaltung eine nachhaltige Wirkung erzielen konnte. Ganz im Verbandssinne, den René Leibold abschließend noch um ein Zitat von Mark Zuckerberg mit Blick auf das Unternehmertum ergänzte: „The biggest risk is not to take any risk.“