"Wie erhält moderne Kunst ihren Wert?"

Eine Veranstaltung des BWA Landesverbands Bayern und dem Auktionshaus NEUMEISTER in München

München,

Einen Emil Nolde, einen Egon Schiele und einen Paul Klee versteigert das Auktionshaus NEUMEISTER in München am Donnerstag dieser Woche. Außerdem einen Damien Hirst und auch ein Blatt von Picasso. Das "who is who" der modernen Kunst ist also in diesen Tagen in den Räumen des Auktionshauses zu bewundern.

Schon vorab, nämlich am Montag, den 2. Juni, durften die BWA-Mitglieder des Landesverbandes Bayern die Exponate bestaunen. Und mehr: Die Geschäftsführerin des Hauses, Kathrin Stoll und ihre für moderne Kunst zuständige Mitarbeiterin, Constanze Tittus, nahmen sich reichlich Zeit, die Bilder und Skulpturen zu erläutern, Zusammenhänge herzustellen und die Werke einzuordnen. Fasziniert erfuhr die Gruppe, wie der Kunstmarkt "tickt", wie Künstler, Galerien, Museen und Auktionshäuser in ihrem besonderen Kosmos zusammenhängen.

Im Anschluss an den ausführlichen Rundgang gab es noch einen hochspannenden Vortrag zum Thema "Wie erhält moderne Kunst ihren Wert?". Es wurde deutlich, welche Kriterien es gibt, die Kunst und Künstler zu hohen Preisen und entsprechender Begehrlichkeit katapultieren. Dass dabei deutsche zeitgenössische Kunst einen besonders hohen Stellenwert besitzt, das wurde am Beispiel Gerhard Richters verdeutlicht.

Und so war es kein Wunder, dass beim anschließenden Abendessen im Restaurant Hunsinger in der direkt benachbarten Pinakothek die Gespräche noch lange weiter um die moderne Kunst, deren Markt und dessen Marktgesetzt kreisten.

"Ein hochspannender, schöner und bereichernder Abend", so Dr. Klaus Weber, der die gute Stimmung abschließend in Worte fasste. Neue Pläne wurden schon geschmiedet: Ein Teil der Teilnehmer hat sich vorgenommen, eine solche Auktion einmal "live" zu besuchen und vielleicht sogar einmal mitzubieten. "Vielleicht nicht bei Nolde oder Schiele, aber es ist schon erstaunlich, welch prominente Namen man für weniger als 1000 Euro mit ein wenig Glück ersteigern kann", so Stefanie Diem, die sich schon länger für Kunst begeistert und auch schon ein wenig gesammelt hat.

"Die meisten Sammlungen haben nicht als Geldanlage angefangen, sondern sind auch Leidenschaft für die Kunst entstanden", so der Künstler und Pädagoge Karl-Heinz Kappl, der die Gruppe begleitete. So zeigte sich klar, auf wie vielen Ebenen Wirtschaft und Kunst verwoben sind und wie sich beide Welten inspirieren.

 

 

Das Team des Auktionshauses NEUMEISTER an diesem Abend mit Geschäftsführerin Kathrin Stoll 3. v.r. und BWA-Teilnehmerin Brigitte Weber (rechts)

 

Künstler und Pädagoge Karl- Heinz Kappl vor einem Meisterwerk moderner chinesischer Malerei