BWA sieht Brücke zwischen Gabriel und Zetsche

Deutschland und China Partner, die Regeln einhalten

Berlin,

Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft warnt vor einer Polarisierung der Diskussion rund um den China-Besuch von Außenminister Gabriel. So etwa war in den Berichterstattungen die unterschiedliche Haltung von Daimler-Chef Dieter Zetsche und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Bezug auf den Umgang mit Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland als direkt widersprüchlich dargestellt worden. „Dabei sind die Positionen des Bundeswirtschaftsministers und des Daimler-Vorstands doch gar nicht so weit auseinander“, so BWA-Präsident Rudolf Weiler. Weiler, der selbst seit Jahrzehnten in China aktiv ist, sieht durchaus Brücken zwischen Wirtschaft und Politik. „Natürlich dürfen gerade wir Deutsche keine neuen Zäune im Handel errichten. Der Mittelstand Deutschlands profitiert doch vom Welthandel und will dies auch weiter tun. Andererseits ist es auch richtig, dass wir die Kooperationen, die wir schließen, wertebasiert und klug schließen“, so der Verbandschef.

Unterstützung findet er dabei im eigenen Vorstand und auch im Kreis der BWA-Senatsmitglieder. Michael Schumann, Außenwirtschaftsvorstand des BWA wird konkret: „Protektionismus und Abschottung nutzen nicht, Benachteiligungen von einer in die andere Richtung auch nicht - im Gegenteil. Es geht um gewollte Partnerschaft auf Augenhöhe“, so Schumann. Zwei Dinge, so ist der BWA sicher, seien von politischer wie von wirtschaftlicher Seite die Schlüssel zum Erfolg: Wir müssen zum einen unter Partnern unsere Anliegen auf höchster Ebene durchaus offen vortragen, aber nicht anklagend. Zum anderen müssen wir in den konkreten Verhandlungen zwischen Geschäftspartnern - und darauf achten wir als BWA in besonderer Weise - klare Situationen schaffen, Chancen und Risiken in Ruhe benennen und dann zur Entscheidung kommen. Das ist Unternehmertum“, so nochmals Rudolf Weiler.

Im Umfeld des Besuchs der Bundeswirtschaftsministers in China spiele im übrigen auch die dringend nötige Arbeit am angeschlagenen Image Deutschlands nach den Anschlägen in Bayern vom Sommer eine enorme Rolle. „Da ist ein wirkliche Schaden entstanden, den wir im Konzert zwischen Politik, Verbänden und Unternehmen so schnell wie möglich beheben müssen, damit sich hier keine langfristigen Auswirkungen zeigen“, so Michael Schumann, der selbst stetig bei seinen chinesischen Geschäftspartnern und BWA-Mitgliedern für den „Sicheren Standort Deutschland“ wirbt.