BWA fordert „Hermes-Reset“: Exportförderung muss entideologisiert werden

Berlin,

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Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) hat die neue Bundesregierung aufgefordert, die Praxis der Hermesdeckungen grundlegend zu reformieren. In einem heute veröffentlichten Positionspapier warnt der Verband vor anhaltenden Wettbewerbsnachteilen für deutsche Exporteure, sollte die Exportförderung weiterhin ideologisch überfrachtet bleiben.

Die außenwirtschaftliche Realität lässt sich nicht durch moralpolitische Filter korrigieren. Wer deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb halten will, muss ihnen auch international vergleichbare Förderbedingungen bieten“, erklärte BWA-Vorstandsvorsitzender Michael Schumann. „Wir brauchen keinen politischen Aktivismus mit Bürgschaftsstempel, sondern Verlässlichkeit, Pragmatismus und Augenmaß.

Deutschland droht, sich mit eigenen Mitteln aus zentralen Märkten zurückzuziehen“, so Schumann. „Was anderswo gefördert wird, darf unseren Unternehmen nicht länger verwehrt bleiben.“

Der BWA plädiert für eine Rückkehr zu einer risikobasierten, aber neutralen Bewertungspraxis und spricht sich für die Einführung eines vereinfachten „Hermes light“-Modells für kleine und mittlere Unternehmen aus.

Zudem betont der BWA die Bedeutung von spezialisierten Finanzinstituten, die sich auf die Absicherung von Exportgeschäften in Schwellen- und Entwicklungsländern konzentrieren. Diese Institute füllen Finanzierungslücken, die von traditionellen Banken nicht bedient werden, und tragen so zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur wirtschaftlichen Entwicklung bei.