BWA erneut Schirmherr des Internationalen Jahreskongresses der Automobilindustrie

Zwickau,

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Zahlreiche Branchenvertreter nahem am Fachdialog der AMZ-Lounge in den Räumlichkeiten der DRH Vermögensverwaltung GmbH teil. Foto: Kristin Schmidt / IHK Chemnitz.

Der 26. Internationale Jahreskongress der Automobilindustrie fand am 05. und 06. Oktober 2022 mit mehr als 200 Teilnehmern aus Automobil- und Zulieferbranche sowie ausgewiesenen Experten aus der Wissenschaft in Zwickau statt. Die Herausforderungen der Automobilindustrie, unter anderem den seitens der EU beschlossenen Ausstieg aus der Neuzulassung für Verbrennungsmotoren ab 2035 und die Folgen der Energiekrise stellen die deutsche Automobilindustrie unter enormen Druck. Die diesjährigen Schwerpunktthemen „Branchenkiller Energiekrise?!“ sowie „Strukturwandel mit Innovation – Neue Technologien – Neue Märkte – Neues Wachstum“ trugen diesen Umständen entsprechend Rechnung. Im Autoland Sachsen, wo fünf Fahrzeug- und Motorenwerke von VW, BMW, und Porsche sowie etwa 780 Zulieferbetriebe, Ausrüster, und Dienstleiter für die Branche ansässig sind, hängen bis zu 80.000 Arbeitsplätze unmittelbar damit zusammen. Die Automobilindustrie steht vor einer strukturellen Transformation, die auf die gesamte Volkswirtschaft prägende Auswirkung haben wird. Dies betonten der Präsident der Industrie- und Handelskammer Chemnitz, Dr. h. c. Dieter Pfortner, der sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, und BWA-Bundesgeschäftsführer Urs Unkauf in ihren Grußworten beim Galaabend anlässlich der feierlichen Eröffnung des Kongresses im Kulturhaus „Neue Welt“.

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Oberbürgermeisterin Constance Arndt begrüßt die Kongressteilnehmer im Rathaus der Stadt Zwickau. Foto: Kristin Schmidt / IHK Chemnitz.

Im Rahmen des Kongresses bekennen sich namenhafte Wissenschaftler und Brancheninsider wie Prof. Dr. Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Dr. Helmut Becker, langjähriger BMW-Chefvolkswirt und Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) in München, gegen das politisch gewollte Ende des Verbrenners. Es sei unter Energie- und Klimaschutzaspekten nicht sinnvoll, die Möglichkeiten der Technologie für verschiedene Antriebsmöglichkeiten komplett auszuschließen. Synthetischer Öko-Sprit in Form von e-Fuels und biobasiertem HVO100-Dieselkraftsoff seien wichtige Bausteine für eine CO2-neutrale Automobilindustrie. Im Zuge des Verbots der Technologie des Verbrennungsmotors durch die EU-Institutionen würde es erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen und weitreichende soziale Verwerfungen geben. Eine diversifizierte Ausrichtung auf Technologieoffenheit in einem mittel- und langfristigen Verbund aus batterieelektrischen Antrieben neben CO2-neutralen Kraftstoffen führe zum optimalen Umweltschutz und sei zudem auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten risikoärmer.

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BWA-Senatsmitglied Thorsten Blöcker, Geschäftsführer der Bo Parts Solutions GmbH & Co. KG und Bundesgeschäftsführer Urs Unkauf im Austausch mit der sächsischen Staatsregierung. Foto: Kristin Schmidt / IHK Chemnitz.

Mit dem diesjährigen Partnerland Indien wurde der Fokus erneut auf einen sich sehr dynamische entwickelnden Markt für die Automobilbranche gelegt. Zudem konnten die Veranstalter und Schirmherren eine thailändische Delegation unter der Leitung von S.E. Dr. Nadhavathna Krishnamra, dem Botschafter des Königreichs Thailand in Deutschland, begrüßen.

In Anbetracht der Konsequenzen des Ukrainekrieges und den Folgen der Corona Pandemie sind exorbitante Preissteigerungen und Absatzrückgänge weitere Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie. Die derzeitige Kostenentwicklung von Energie, Gas, Kraft- und Rohstoffen seien vom deutschen Mittelstand nicht zu stemmen, betonte Max Jankowsky, Geschäftsführer der Gießerei Lößnitz GmbH. Dirk Vogel, Manager des Netzwerks Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), beschrieb die Lage im Rahmen der diesjährigen AMZ-Lounge als verheerend. Laut der Umfrage des AMZ sei die aktuelle Situation für mehr als 50% der Unternehmen existenzgefährdend und ein Produktionsstillstand würde zum Erliegen der gesamten Produktionskette führen.

Weitere Impressionen vom 26. Internationalen Jahreskongress der Automobilindustrie finden Sie ebenfalls im Kongressmagazin und auf der Website: AUTOMOTIVE FORUM ZWICKAU (sweapevent.com).

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BWA-Vizepräsident Claus R. Mayer im Dialog auf dem Kongress mit Moderator Gunnar Breske (MDR). Foto: BWA.

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